Dienstag, 24.08.2004

 

Totaler Frust !!!

Soeben zwei Stunden mit Spider Solitär verschenkt und nicht gewonnen!

Wenn der verzweifelte Kamp gegen den Computer Spiel um Spiel leer für mich ausgeht, könnte ich wahnsinnig werden. Meistens knacke ich die Spiele nach mehrmaligem Versuch, aber heute! Keine Chance.

Wenigstens hab ich jetzt geschafft, aufzuhören und lieber ein paar Zeilen zu schreiben.

Gestern (Montag) Abend ist wie vorhergesehen nichts außer Fernsehen passiert und der heutige Tag begann wie der gestrige. Ich hatte gehofft, dass es wie versprochen regnet, aber das ist leider nicht in Erfüllung gegangen. Also musste ich radeln.

Das hatte auf Grund meines zweiten  Hungertages ziemlich geschlaucht. Nachdem ich heute morgen ausführlich die Zeitung gelesen, viel Kaffee getrunken und mich wieder schrecklich über das teilweise wirklich hohle Geschreibsel aufgeregt hatte, wollte ich in den Keller um ein bisschen zu dichten.

Durch das Küchenfenster sah ich auf der Straße zwei dynamische junge Typen in Uniform bestehend aus je einem weißen T-Shirt herbeieilen. Und prompt klingelten sie. Sie seien vom Baby- und Kleinkinder-Rettungsdienst. Meine Güte – was sollte das denn sein? Ich hatte irgendwann in letzter Zeit was in der Zeitung gelesen, dass mal wieder Schnorrer unterwegs seien und für irgendetwas sammeln. Aber wer soll sich über Tage merken, für welche Organisation die sich ausgeben? Um nicht gar zu blöd dazustehen, falls die Aktion echt sei, wies ich die Beiden nicht gerade unhöflich, aber bestimmt ab. Sie zogen beleidigt und mit einer schnippischen Bemerkung von dannen. Ich glaube nicht, dass sie echt waren!

Dummerweise war der Computer die ganze Nacht im Standby-Betrieb, so dass als erstes das Kartenspiel von gestern Abend aufging. Das Resultat dessen erwähnte ich ja bereits.

 

Nachdem ich eben gerade den ersten halben Tag von Heute beschrieben habe, werde ich jetzt erst einmal nach Emails  sehen und mir dann einen wärmeren Ort suchen. Es wird Herbst, draußen ist es grau bewölkt und ein bestimmt recht unangenehmer Wind bläst. Ich sehe aus meinem großen Kellerfenster, wie die Grashalme herumgeschüttelt werden und wie sich die Zweige der Weide unregelmäßig auf und ab bewegen.

Ich will versuchen, dass Thomas Obst mitbringt, dann brauch ich nicht noch mal raus. Faul, oder?

 

Später am Nachmittag fing es an zu regnen. Lange und ausgiebig und gut für meine Kürbisse, von denen dick, rund und gelb die einen und drall grün-weiß gestreift die anderen in der rechten hinteren Gartenecke unter ihren gesunden, schützenden grünen Blättern heranwachsen. Das Blätterdach ist so dicht, dass sich bestimmt noch viel mehr Kürbisse darunter verbergen, als ich bis heute ausmachen konnte. Voriges Jahr haben Hasen meine schmächtigen Kürbispflanzen als Futter missbraucht, dieses Jahr hat Thomas die Pflanzen gezogen. Sie gediehen prächtig und wurden von Tag zu Tag kräftiger. Die Hasen haben sie zum Glück nicht beachtet, doch ein Sommerhagel wäre ihnen dann fast zum Verhängnis geworden. (Den Kürbispflanzen, nicht den Hasen)

Thomas kam spät von der Arbeit, wir aßen Brot und Ei, warteten nicht auf Johannes, der weggegangen war, ohne natürlich zu sagen wohin.

Wir beeilten uns mit dem Essen, denn wir hatten vor,  uns im Reisebüro mit weiteren Reismöglichkeiten verrückt machen zu lassen. Und jetzt kommt es, weshalb ich diesen Nachmittag so ausführlich beschreibe, obwohl er es ohne das Ereignis gar nicht wert gewesen wäre. Das Ereignis ist ein Regenbogen – so hell und leuchtend, wie man ihn selten zu Gesicht bekommt. Er überspannte unsere Stadt mit einer beneidenswerten Leichtigkeit und Größe. Vor dem Wasserturm stieg er aus der Erde und   endete vor dem Lidl-Markt. Wir fuhren mit Thomas’ schwarzem Audi direkt unter dem Wunderwerk des Regens und der Wolken hindurch. Das hätte man fotografieren müssen! Oder besser noch malen. Eine leuchtende Farbfolge von Violett über Blau, Grün, Gelb, leuchtendes Orange bis hin zum satten Rot und darum herum Straße, Häuser und vor allem der Himmel in einem gespenstischen, dunklen Grau.

Erfolg auch beim Reisebüro, so dass wir den Abend beruhigt mit einer Flasche Wein ausklingen lassen konnten. Ich hatte nach langer Zeit mal wieder Lust, einen Teddy zu nähen, der mir jedoch leider nicht gelang.